Kehlkopfkarzinom Symptome: Wann ein Arztbesuch wichtig ist

Kehlkopfkarzinom Symptome

Heiserkeit, die über Wochen anhält, ein ständiges Fremdkörpergefühl im Hals oder Schmerzen beim Schlucken – viele Menschen nehmen solche Beschwerden zunächst auf die leichte Schulter. Doch gerade anhaltende Veränderungen der Stimme oder des Halsgefühls verdienen Aufmerksamkeit, da sie auf ernstzunehmende Erkrankungen hinweisen können. Frühzeitig erkannt, lassen sich viele Erkrankungen des Kehlkopfs deutlich besser behandeln. Umso wichtiger ist es, Warnzeichen richtig zu deuten und rechtzeitig ärztlichen Rat einzuholen. Im Folgenden stellen wir das Kehlkopfkarzinom und seine Symptome in den Fokus.

Über den Kehlkopf

Der Kehlkopf – medizinisch Larynx genannt – ist ein kurzer, röhrenförmiger Abschnitt im Hals, der zwischen Rachen und Luftröhre liegt. Er besteht aus mehreren Knorpelstrukturen, darunter dem gut tastbaren Schildknorpel (Adamsapfel). Innen ist der Kehlkopf mit Schleimhaut ausgekleidet. Seine Hauptaufgaben sind:

  • Atmung steuern
    Der Kehlkopf ist ein Teil der Atemwege. Er sorgt dafür, dass Luft ungehindert in die Luftröhre und damit in die Lunge gelangen kann.
  • Stimmgebung ermöglichen
    Im Inneren des Kehlkopfs liegen die Stimmlippen (auch Stimmbänder genannt). Beim Ausatmen versetzt die Luft sie in Schwingung – so entsteht der Stimmklang. Je nach Spannung und Stellung der Stimmlippen ändern sich Tonhöhe und Lautstärke.
  • Schluckvorgang schützen
    Beim Schlucken verschließt ein beweglicher Deckel aus Knorpel – die Epiglottis – den Eingang zur Luftröhre. So verhindert der Kehlkopf, dass Speisen oder Flüssigkeiten in die Atemwege gelangen.

Der Kehlkopf übernimmt somit gleich mehrere lebenswichtige Funktionen.

Kehlkopfkarzinom: Maligner Tumor im Halsbereich

Ein Kehlkopfkarzinom ist eine bösartige Gewebewucherung, die in verschiedenen Bereichen des Kehlkopfs auftreten kann– am häufigsten im Bereich der Stimmbänder (glottisches Karzinom), seltener darüber (supraglottisch) oder darunter (subglottisch). Es handelt sich dabei um eine Form von Kopf-Hals-Krebs, die meist aus den Schleimhautzellen der Kehlkopfschleimhaut hervorgeht.

Tabak- und regelmäßiger Alkoholkonsum zählen zu den größten Risikofaktoren für die Entstehung von Kehlkopfkrebs. Aber auch chronische Schleimhautreizungen oder eine Infektion mit dem Humanen Papillomavirus (HPV) können eine Rolle spielen.

Kehlkopfkarzinom Symptome: Bei diesen Beschwerden sollten Sie sich untersuchen lassen

Die Symptome eines Kehlkopfkarzinoms hängen stark davon ab, wo genau im Kehlkopf sich der Tumor befindet und wie weit er bereits fortgeschritten ist. Viele Beschwerden treten schleichend auf und werden anfangs leicht übersehen oder mit harmloseren Erkrankungen verwechselt – wie etwa einer Kehlkopfentzündung oder Heiserkeit infolge eines Infekts.

Die häufigsten Symptome im Zusammenhang mit einem Kehlkopfkarzinom sind:

Kehlkopfkarzinom Symptome

Anhaltende Heiserkeit

Wenn die Stimme länger als 2-3 Wochen rau, heiser oder brüchig klingt und sich dies nicht bessert, kann dies ein typisches Frühsymptom für einen wachsenden Tumor im Bereich der Stimmbänder sein. Häufig wird die Veränderung der Stimme zunächst als “Erkältungssymptom” abgetan, obwohl keine Infektzeichen vorliegen.

Fremdkörpergefühl im Hals

Viele betroffene Patientinnen und Patienten berichten von einem anhaltenden Gefühl, als ob etwas im Hals steckt – obwohl sich objektiv kein Fremdkörper nachweisen lässt. Dieses unangenehme Empfinden geht häufig mit ständigem Räusperzwang und dem Eindruck einher, nicht richtig schlucken zu können. Besonders typisch ist dieses Symptom bei Tumoren, die oberhalb der Stimmbänder im sog. supraglottischen Bereich des Kehlkopfs liegen.

Schluckbeschwerden (Dysphagie)

Schmerzen oder ein unangenehmes Druckgefühl beim Schlucken gelten als weitere mögliche Hinweise auf einen größeren oder bereits fortgeschrittenen Tumor im Kehlkopfbereich. In manchen Fällen strahlen die Beschwerden bis ins Ohr aus – ein Phänomen, das dadurch entsteht, dass bestimmte Nerven im Hals- und Kopfbereich miteinander verbunden sind und so Schmerzreize weiterleiten können.

Kloßgefühl oder Enge im Hals

Ein subjektives Engegefühl im Kehlkopfbereich, das häufig ohne erkennbare Ursache auftritt, kann ein frühes Warnzeichen für eine krankhafte Veränderung sein. Zahlreiche Betroffene schildern, dass sie sich wiederholt verschlucken oder das Gefühl haben, nicht richtig Luft zu bekommen – Symptome, die bei genauerer Abklärung auf einen wachsenden Tumor im Bereich des Kehlkopfs hinweisen können.

Atembeschwerden oder pfeifende Atmung

Verengt der Tumor die Atemwege, kann es zu spürbarer Atemnot kommen – zunächst bei körperlicher Belastung, im weiteren Verlauf auch in Ruhe. Häufig tritt zusätzlich ein sog. Stridor auf, ein hörbares, pfeifendes Atemgeräusch, das beim Ein- oder Ausatmen entsteht. Solche Beschwerden deuten in der Regel auf ein fortgeschrittenes Stadium der Erkrankung hin und erfordern ein sehr rasches medizinisches Einschreiten.

Länger anhaltender Husten

Ein anhaltender, trockener Reizhusten kann ebenfalls ein frühes Anzeichen für ein Kehlkopfkarzinom sein – insbesondere dann, wenn sich keine typische Ursache wie eine Erkältung oder eine Allergie finden lässt.

Gewichtsverlust und allgemeine Schwäche

In fortgeschrittenen Stadien einer Krebserkrankung können unspezifische Allgemeinsymptome wie unbeabsichtigter Gewichtsverlust, anhaltende Müdigkeit und Appetitlosigkeit auftreten. Diese Beschwerden deuten häufig auf eine systemische Beteiligung des Körpers oder eine stark ausgeprägte Tumoraktivität hin.

Geschwollene Lymphknoten am Hals

Bildet das Kehlkopfkarzinom Metastasen in den Lymphknoten, lassen sich häufig feste, schmerzlose Knoten seitlich oder vorn am Hals ertasten. Diese Schwellungen können in manchen Fällen sogar das erste äußerlich erkennbare Anzeichen einer Erkrankung sein – selbst dann, wenn der eigentliche Tumor im Kehlkopf noch keine spürbaren Beschwerden verursacht.

Achtung!

Nicht jedes dieser Symptome bedeutet automatisch Krebs – aber anhaltende Beschwerden, insbesondere Heiserkeit über mehrere Wochen, sollten Sie unbedingt ärztlich in unserer HNO-Praxisklinik in Frankfurt abklären lassen. Eine frühe Diagnose verbessert die Heilungschancen erheblich.

Kehlkopfkrebs entdecken: Wie erfolgt die Diagnose bei einem Kehlkopfkarzinom?

Wenn Sie unter oben genannten Symptome leiden, sollten Sie auf jeden Fall ärztlichen Rat einholen. Um Klarheit zu schaffen, führen wir in unserer HNO-Praxisklinik in Frankfurt eine gezielte Diagnostik durch, die aus mehreren Schritten besteht und eine exakte Beurteilung ermöglicht.

Anamnese und körperliche Untersuchung

Zu Beginn steht das ärztliche Gespräch, in dem wir typische Beschwerden wie Heiserkeit, Schluckstörungen oder Fremdkörpergefühl im Hals genau erfragen. Anschließend erfolgt eine gründliche Untersuchung von Hals, Mund und Rachen.

Laryngoskopie (Kehlkopfspiegelung)

Die wichtigste Untersuchung zur Beurteilung des Kehlkopfes ist die Laryngoskopie. Hierbei können wir mit einem Spiegel (indirekte Laryngoskopie) oder einer flexiblen Kamera (endoskopische Laryngoskopie) Ihren Kehlkopf direkt einsehen. Dabei können wir Veränderungen an den Stimmbändern oder andere auffällige Schleimhautstellen erkennen.

Biopsie

Bei verdächtigen Befunden wird unter örtlicher Betäubung oder in Kurznarkose eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen. Diese lassen wir im Labor feingeweblich untersuchen, um zu klären, ob es sich um Krebs handelt und falls ja, welche Zellart vorliegt (z. B. Plattenepithelkarzinom).

Bildgebende Verfahren

Um die Ausbreitung des Tumors zu beurteilen, kommen ergänzend auch weitere bildgebende Verfahren zum Einsatz: Mit der CT (Computertomographie) oder der MRT (Magnetresonanztomographie) des Halses und Brustkorbs können wir Größe und Ausdehnung der Gewebeveränderung und einen möglichen Lymphknotenbefall klären. Bei unklaren Befunden oder Verdacht auf Fernmetastasen kann auch die PET-CT hilfreich sein.

Kehlkopfkrebs behandeln: Wie erfolgt die Therapie beim Larynxkarzinom?

Die Behandlung von Kehlkopfkrebs hängt maßgeblich von der Lokalisation, dem Stadium des Tumors und dem Allgemeinzustand der Patientin oder des Patienten ab. Je früher der Tumor erkannt wird, desto besser sind in der Regel die Heilungschancen – oft sogar unter Erhalt der Stimme. Es stehen mehrere Therapieverfahren zur Verfügung, die einzeln oder kombiniert zum Einsatz kommen. Grundsätzliche Möglichkeiten sind:

Operation

Die chirurgische Entfernung des Karzinoms ist eine zentrale Behandlungsmethode, insbesondere bei gut abgegrenzten oder kleineren Tumoren. Es gibt verschiedene OP-Optionen:

  • Transorale Laserchirurgie
    Kleine Tumoren, besonders an den Stimmbändern, lassen sich häufig minimalinvasiv durch den Mund mithilfe eines Lasers entfernen – gewebeschonend und oft stimmenerhaltend.
  • Partielle Kehlkopfentfernung
    Bei mittleren Tumorstadien wird nur ein Teil des Kehlkopfs entfernt, um Sprache und Atmung bestmöglich zu bewahren.
  • Totale Laryngektomie (komplette Kehlkopfentfernung)
    In fortgeschrittenen Fällen kann eine vollständige Entfernung des Kehlkopfs notwendig sein. Danach erfolgt die Atmung dauerhaft über ein Tracheostoma (künstliche Öffnung im Hals). Die Stimme lässt sich in vielen Fällen mit speziellen Hilfsmitteln (z. B. Stimmprothese) wiederherstellen.

Strahlentherapie (Radiotherapie)

Die Bestrahlung eignet sich besonders bei kleineren Tumoren oder wenn eine Operation nicht möglich oder nicht gewünscht ist. Auch nach einem chirurgischen Eingriff kann eine Strahlentherapie nötig sein, wenn z. B. nicht alle Tumorzellen entfernt werden konnten.

Chemotherapie

Die Chemotherapie wird häufig in Kombination mit einer Strahlentherapie eingesetzt (Radiochemotherapie), v. a. bei fortgeschrittenen Tumoren. Sie kann Tumorzellen im gesamten Körper angreifen und so auch mikroskopisch kleine Tochtergeschwülste bekämpfen. Eine alleinige Chemotherapie kommt meist nur bei inoperablen oder metastasierten Tumoren zum Einsatz.

Immuntherapie / zielgerichtete Therapien

Bei fortgeschrittenem oder nicht mehr heilbarem Kehlkopfkrebs können neue Therapieverfahren wie Immun-Checkpoint-Inhibitoren zum Einsatz kommen. Sie stärken gezielt das körpereigene Immunsystem gegen die Tumorzellen und werden v. a. in der palliativen Behandlung verwendet.

Sprach- und Schlucktherapie

Nach der Behandlung – besonders nach Operationen – sind oft begleitende Maßnahmen notwendig, um Sprache, Schlucken und Lebensqualität zu erhalten oder zu verbessern. Besonders die logopädische Therapie spielt dabei eine zentrale Rolle.

Die Behandlung von Kehlkopfkrebs ist individuell und interdisziplinär. In spezialisierten Zentren wird jeder Fall im Tumorboard besprochen, um die bestmögliche Therapie für die jeweilige Situation festzulegen.

Vorbeugen ist besser, als behandeln zu müssen: Darum ist die HNO-Krebsvorsorge in unserer HNO-Praxisklinik in Frankfurt so wichtig

Krebserkrankungen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich lassen sich umso besser behandeln, je früher sie erkannt werden. Aus diesem Grund ist eine regelmäßige Krebsvorsorge ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsvorsorge. In unserer HNO-Praxisklinik in Frankfurt bieten wir umfassende Untersuchungen an, um potenzielle Risiken frühzeitig zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen einzuleiten.

Warum ist HNO-Krebsvorsorge so wichtig?

Krebserkrankungen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich, wie Kehlkopf-, Rachen- oder Mundhöhlenkarzinome, können sich schleichend entwickeln und bleiben in frühen Stadien oft unbemerkt. Frühzeitige Diagnosen erhöhen jedoch die Heilungschancen erheblich und ermöglichen oft schonendere Behandlungsmethoden.

Wer sollte zur HNO-Krebsvorsorge gehen?

Besonders Personen mit erhöhtem Risiko sollten regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen in Betracht ziehen. Zu den Risikofaktoren zählen:

  • Rauchen: Tabakkonsum erhöht das Risiko für HNO-Tumoren erheblich.
  • Übermäßiger Alkoholkonsum: Alkohol kann die Schleimhäute reizen und das Krebsrisiko steigern.
  • HPV-Infektionen: Bestimmte humane Papillomaviren sind mit der Entstehung von Kopf-Hals-Tumoren assoziiert.
  • Berufliche Exposition: Der Kontakt mit bestimmten Chemikalien oder Schadstoffen kann das Risiko erhöhen.

Mehr dazu erfahren Sie auch hier: HNO-Krebsvorsorge in Frankfurt

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HNO Frankfurt: Dr. med. Thomas Fischer & Dr. med. Albrecht Linke

Ihre Fachärzte für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, die Sie in sämtlichen Fragen der HNO-Heilkunde, der funktionell-plastischen Chirurgie sowie der ästhetischen Behandlung von Veränderungen der Gesichtshaut professionell und individuell beraten, untersuchen und behandeln.

Unsere News-Beiträge werden nach bestem Wissen und Gewissen für Sie erstellt und dienen der allgemeinen Weiterbildung. Sie ersetzen auf keinen Fall eine ärztliche Beratung, Diagnose und Behandlung und sollen weder zur Selbstdiagnose noch zur Selbstbehandlung auffordern. Bitte wenden Sie sich bei gesundheitlichen Beschwerden immer direkt an Ihre HNO Fachärzte in Frankfurt!

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HNO Frankfurt | Dr. Thomas Fischer
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