Verbiegungen der Nasenscheidewand entstehen meist durch unterschiedliches Wachstum der anteiligen Gesichtsknochen und Knorpel während der Pubertät. Zum Teil sind sie auch Folge von Nasenbeinbrüchen, die schon während der Geburt im Geburtskanal auftreten können.
Sehr häufig ist es zusätzlich erforderlich, die die Atemluft befeuchtenden und erwärmenden Schwellkörper (Nasenmuscheln) zu verkleinern. Hierdurch wird für eine freie Durchgängigkeit beider Nasengänge gesorgt. Insbesondere bei Allergikern sind die Nasenmuscheln häufig stak vergrößert und bedürfen einer Korrektur.
Die Operation wird üblicherweise in Allgemeinnarkose entweder stationär oder ambulant durchgeführt.
Über einen kleinen innen liegenden Schnitt an der Vorderkante der Nasenscheidewand wird die Schleimhaut vom Knorpel und Knochen gelöst. Zum Teil können durch spezielle Schnitttechniken Spannungsverbiegungen aufgelöst werden, zu einem anderen Teil müssen starke Verbiegungen gelockert, herausgenommen, außerhalb begradigt und dann wieder zwischen die Schleimhautblätter implantiert werden (Austauschtechnik).
Die Dreischichtigkeit der Nasenscheidewand sollte unbedingt erhalten werden, um die Schleimhautfeuchtigkeit zu bewahren. Zur Stabilisierung der begradigten Nasenscheidewand und um die Blutgefäße führende Schleimhaut wieder an den Knorpel und Knochen zu pressen werden Silikonschienen bds. angelegt. Diese verbleiben für ca. 4 Tage in der Nase.
Im gleichen Eingriff werden auch die Nasenmuscheln verkleinert. Verwendung findet hierbei entweder die Methode der Conchotomie, d.h. die scharfe Abtragung überschüssigen Gewebes oder aber es werden unterschiedliche Formen von Energie zur Gewebereduktion an oder in der Nasenmuschel eingesetzt. Zum Einsatz kommen hierbei der Laser, mono- oder bipolare Koagulation oder als neueres Verfahren die Bipolare Thermotherapie (Thermokoagulation, RFITT). Da die Nasenmuscheln aus sehr gut durchblutetem Gewebe bestehen ist es notwendig zur Vermeidung einer Nachblutung eine Tamponade bds. einzulegen.
Die Entfernung der Nasentamponade erfolgt am ersten oder zweiten postoperativen Tag. Die eingelegten Silikonschienen verbleiben noch für zwei weitere Tagein der Nase.Insgesamt muss man mit einer zweiwöchigen Heilungsphase rechnen. In dieser Zeit ist es wichtig sich körperlich zu schonen, um einer Nachblutung infolge steigenden Blutdruckes vorzubeugen.
Wichtig in dieser Phase ist es ebenso für eine ausreichende Schleimhautpflege inklusive Befeuchtung zu sorgen.
Die Nasenscheidewand besteht aus Knorpel und Knochen. Beidseitig ist sie mit einer schützenden Schleimhaut ausgekleidet. Das sogenannte Nasenseptum teilt das Innere der Nase wie eine Trennwand in zwei Bereiche auf: eine linke und eine rechte Hälfte. Es stabilisiert das Gerüst der Nase und steuert den Luftfluss. Weiterhin ist die Nasenscheidewand wichtig für die Geruchswahrnehmung.
In den meisten Fällen ist eine Nasenscheidewandverkrümmung angeboren. Sie kann jedoch auch erworben werden z.B. durch ein unterschiedlich schnelles Wachstum der hinteren knöchernen und der vorderen knorpeligen Anteile. Zudem können Erkrankungen oder Verletzungen der Nase wie z. B. ein Bruch zu einer Verkrümmung oder Verbiegung der Nasenscheidewand führen.
Eine verkrümmtes Septum kommt häufiger vor, als Sie vielleicht denken! Schätzungen zufolge leiden etwa 90 Prozent der Menschen unter einer mehr oder weniger stark ausgeprägten Verkrümmung der Nasenscheidewand. Nicht bei jedem führt dies aber zu Beschwerden. Häufig wissen die Patienten, die zu uns kommen gar nicht, dass sie eine verkrümmte Nasenscheidewand haben.
Häufige Erkrankungen der Nasenscheidewand, die oft mit einer funktionellen Nasen-OP benötigen, sind:
Eine Verbiegung oder Schiefstellung der Nasenscheidewand bedingt Engstellen in den Nasengängen. Die Folge ist, dass durch ein Nasenloch weniger Luft strömen kann als durch das andere. Vor allem bei körperlicher Anstrengung bekommen die Patienten dann häufig schlechter Luft.
Da eine verkrümmte Nasenscheidewand die Atmung beeinträchtigen kann, kommt es bei vielen Patienten – z. B. bei körperlicher Anstrengung – zu einem Luftmangel. Um diesen auszugleichen, atmen die Patienten oft (unbewusst) durch den Mund. Das trocknet die Schleimhäute im Rachen aus, wodurch sich Viren und Bakterien einfacher ansiedeln und ausbreiten können. Die Anfälligkeit für Atemwegsinfekte erhöht sich.
Viele Betroffene leiden daher häufiger unter Erkältungen. Dabei kommt es zum Anschwellen der Schleimhäute in der Nase. Durch die Verkrümmung der Nasenscheidewand kann der gebildete zähe Schleim schlechter vom Körper abtransportiert werden. Die Folge: Häufiger als bei anderen Patienten entsteht eine Nasennebenhöhlenentzündung, die sogar chronisch werden kann.
So unterschiedlich die Menschen sind, so unterschiedlich können auch ihre Nasenformen sein. Man kann sie in bestimmte „Kategorien“ einteilen (z. B. Breitnase, Hakennase, Stupsnase …). Häufig kommt hierbei die sogenannte Schiefnase vor.
Sie hat einen seitlich verschobenen, schiefen Verlauf und neigt sich deutlich sichtbar nach links oder rechts. Die Nasenform kann durch Unfälle oder Verletzungen verursacht werden. Häufig ist die Schiefnase auch Folge einer Nasenscheidewandverkrümmung und geht mit einer beschränkten Nasenatmung einher. Hier kann eine Operation Abhilfe schaffen – sowohl aus plastisch/ästhetischer Sicht, indem die Nase optisch begradigt wird, als auch aus funktioneller Sicht, da die Atmung verbessert wird.
Um eine Verkrümmung der Nasenscheidewand festzustellen, betrachten wir die Nase von außen durch einen Blick in die Nasenlöcher und das Anheben der Nasenspitze sowie von innen durch eine Nasenendoskopie. Zudem erkennen wir per Nasendurchflussmessung, ob Unterschiede des Luftstroms beim Ein- und Ausatmen bestehen. In einigen Fällen können auch eine Röntgenuntersuchung oder ein CT notwendig werden.
Bei leichten Beschwerden wie Schleimhautproblemen/einer trockene Nase raten wir in der Regel zu Behandlungen mit Salzwasserspülungen, Meersalz Nasensprays oder Salben. Günstig kann sich auch eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit im Raum (z. B. durch einen Verdunster) auswirken.
Sollten diese Maßnahmen nicht die gewünschte Besserung erzielen oder halten die Beschwerden schon seit längerer Zeit an, kann eine Operation sinnvoll sein. Hierbei begradigen wir die Nasenscheidewand operativ unter Narkose. Dies wird als Septumplastik bezeichnet.
Bitte schnäuzen Sie sich in den ersten Tagen nach der OP nicht, denn ansonsten kann die Wunde wieder aufgehen. Nach einigen Wochen können Sie sich wieder vorsichtig die Nase bei geöffnetem Mund putzen. Auf diese Weise wird wenig Druck auf der Naseninnere ausgeübt. Verzichten Sie auf Medikamente, die das Blut dünner machen (z. B. Aspirin).
Wichtig ist zudem, dass Sie sich gut um Ihre Nase kümmern, um den Heilungsprozess zu unterstützen. Denn: Die Selbstreinigungsfunktion der Nase ist in den ersten Tagen und Wochen nach der Operation noch eingeschränkt. Wir empfehlen, die Schleimhäute regelmäßig mit Meerwassersprays oder -spülungen zu befeuchten und sie mit speziellen Cremes zu pflegen.
Weiterhin sollten Sie einige Wochen nach der Nasenscheidewand-OP keine Bewegungen oder Tätigkeiten ausführen, die eine Erhöhung des Blutdrucks oder die Erweiterung der Blutgefäße zur Folge haben. Das bedeutet: Keine schwere körperliche Arbeit, kein Sport, heben Sie nichts Schweres, bücken Sie sich wenig und nehmen Sie von großer Hitze Abstand (keine zu heißen Duschen/Bäder, Sonnenbäder oder Besuche von Sauna oder Solarium).
Für die Nasenscheidewand-OP gelten die generellen und allgemein gültigen Operationsrisiken (z. B. Thrombosen, Wundinfektionen). Möglich sind auch Blutungen unter der Schleimhaut mit Bildung eines Blutergusses, vorübergehende Gefühlsstörungen an Nase, Oberlippe, Gaumen und Frontzähnen, Verkrustungen in der Nase, eine Druckempfindlichkeit an der Nasenspitze sowie – sehr selten – eine Beeinträchtigung des Riechvermögens.
Abhängig vom Befund, also der Intensität der Nasenscheidewandverkrümmung bzw. Nasenscheidewand-Schädigung, müssen Sie mit einer Eingriffszeit von rund 45 bis 60 Minuten rechnen.
Wenn die Verkrümmung der Nasenscheidewand zu gesundheitlichen Problemen führt und die Operation medizinisch notwendig ist – sie also eine medizinische Indikation hat – so werden die Kosten für die OP von der Krankenkasse übernommen. Bei einem Eingriff aus plastisch/ästhetischen Gründen ist es eine Selbstzahlerleistung.
Für die Kostenübernahme müssen verschiedene Unterlagen bei der Krankenkasse eingereicht werden. Wir helfen Ihnen dabei, die nötigen Unterlagen zusammenzustellen.
Manchmal können die Beschwerden, die durch ein verbogenes Septum entstehen, durch Salzwasserspülungen, Meersalz Nasensprays oder Salben behandelt werden. Macht der Befund eine Operation notwendig, so kann in Einzelfällen auch eine Nasenmuschel-OP anstelle einer Nasenscheidewand-OP zu einer Verbesserung der Nasenatmung führen.
Die Nasenmuschel-OP kann mit dem Laser ambulant unter örtlicher Betäubung und ohne Tamponaden erfolgen. Auf Wunsch ist die OP einseitig oder nacheinander beidseitig durchführbar. Sie hat in der Regel eine kürzere Ausfallzeit. Ob diese alternative Möglichkeit für Sie in Frage kommt, klären wir gerne mit Ihnen in einem persönlichen Beratungsgespräch.