10 Feb. Wenn Nasenspray nicht wirkt: Was tun?

Eine verstopfte Nase kann den Alltag erheblich beeinträchtigen – sei es beim Schlafen, Sprechen oder einfach nur beim freien Durchatmen. Viele greifen dann zu Nasensprays, die schnell Erleichterung verschaffen können. Doch was, wenn das Medikament nicht wirkt? Dahinter können verschiedene Ursachen stecken. Wir erklären Ihnen, welche und wie wir Ihnen in unserer HNO-Praxisklinik in Frankfurt helfen können.
So funktioniert ein Nasenspray
Ein Nasenspray wirkt je nach Art und Wirkstoff auf unterschiedliche Weise. Die gängigsten Varianten sind abschwellende, befeuchtende und antiallergische Nasensprays:
Abschwellende Nasensprays (Alpha-Sympathomimetika)
Sie enthalten Wirkstoffe wie Xylometazolin oder Oxymetazolin, die die Blutgefäße in der Nasenschleimhaut verengen. Dadurch schwillt die Schleimhaut ab, die Nasengänge werden wieder frei und das Atmen fällt leichter. Diese Sprays wirken innerhalb weniger Minuten und halten in der Regel mehrere Stunden an.
Befeuchtende Nasensprays
Diese Sprays halten über Kochsalz- oder hypertone Salzlösungen die Schleimhäute feucht. Das ist besonders hilfreich bei trockener Luft oder bei leichten Infekten. Sie wirken rein mechanisch, indem sie Schleim lösen und die natürliche Reinigungsfunktion der Nase unterstützen. Da sie keine abschwellenden Wirkstoffe enthalten, können Sie sie bedenkenlos langfristig nutzen.
Kortisonhaltige oder antiallergische Nasensprays
Diese Sprays kommen v. a. bei Allergien oder chronischen Nasenbeschwerden zum Einsatz. Kortisonhaltige Präparate reduzieren Entzündungen und Schwellungen über einen längeren Zeitraum, wirken aber erst nach einigen Tagen. Antiallergische Nasensprays enthalten oft Antihistaminika oder Mastzellstabilisatoren, die allergische Reaktionen direkt in der Nasenschleimhaut blockieren.
Je nach Beschwerdebild kann also ein unterschiedliches Nasenspray sinnvoll sein.
Was ist los, wenn das Nasenspray nicht wirkt?
Wenn ein Nasenspray nicht mehr wie gewohnt wirkt, kann das verschiedene Ursachen haben. Abhängig von der Art des Sprays und den individuellen Beschwerden gibt es unterschiedliche Gründe:
Gewöhnungseffekt bei abschwellenden Nasensprays
Abschwellende Nasensprays sollten Sie nur wenige Tage verwenden. Eine längere Anwendung kann dazu führen, dass sich Ihre Nasenschleimhäute an das Spray gewöhnen und ohne es nicht mehr richtig abschwellen (Nasenspraysucht). Dies kann eine medikamentös bedingte Rhinitis verursachen – die Nase bleibt dauerhaft verstopft, selbst wenn keine Erkältung mehr vorliegt.
Falsche Anwendung
Ein Nasenspray entfaltet seine volle Wirkung nur bei korrekter Anwendung. Fehler wie das falsche Einführen des Sprühkopfes, zu schnelles Hochziehen oder das Fehlen eines kurzen Einatmens während des Sprühens können dazu führen, dass der Wirkstoff nicht optimal verteilt wird.
Zu schwacher oder ungeeigneter Wirkstoff
Nicht jedes Nasenspray hilft bei jeder Ursache einer verstopften Nase. Ein mildes Meerwasserspray kann beispielsweise eine trockene Nase befeuchten, aber keine akute Schwellung lindern. Abschwellende Sprays helfen im Umkehrschluss auch nicht gegen allergische Beschwerden.
Bei welchen Erkrankungen ist die Nase verstopft, aber ein Nasenspray wirkt nicht oder nur bedingt?
Wenn Ihr Nasenspray über längere Zeit nicht wirkt oder die Beschwerden anhalten, ist ärztlicher Rat erforderlich. Besonders wenn Begleitsymptome wie Kopfschmerzen, ein Druckgefühl im Gesicht, häufiges Nasenbluten oder Riechstörungen auftreten, sollten Sie einen Termin in unserer HNO-Praxisklinik in Frankfurt zur Untersuchung vereinbaren.
Zu möglichen Ursachen gehören:
Chronische Sinusitis
Eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung entsteht durch eine langanhaltende oder wiederkehrende Entzündung der Schleimhäute in den Pneumatisationsräumen. Infolge dieser Entzündung bleiben die Schleimhäute dauerhaft geschwollen, was häufig mit einer vermehrten Schleimproduktion einhergeht. Da der Schleim nicht richtig abfließen kann, verstärkt sich die Nasenverstopfung zusätzlich.
Abschwellende Nasensprays können kurzfristig für Erleichterung sorgen, lösen jedoch nicht die zugrunde liegende Entzündung. Eine nachhaltige Behandlung erfordert daher den Einsatz von kortisonhaltigen Nasensprays sowie regelmäßige Nasenspülungen mit Kochsalzlösung. Bei einer bakteriellen Infektion ist auch die Gabe von Antibiotika sinnvoll. In besonders hartnäckigen Fällen kann ein operativer Eingriff notwendig sein, um die Belüftung der Nasennebenhöhlen dauerhaft zu verbessern.
Nasenpolypen
Hierbei handelt es sich um gutartige Wucherungen der Nasenschleimhaut, die die Nasenatmung erheblich beeinträchtigen können. Da sie die Nasengänge mechanisch blockieren, haben abschwellende Nasensprays kaum oder gar keine Wirkung. Betroffene leiden oft unter einer dauerhaft verstopften Nase, einem eingeschränkten Geruchssinn und einem erhöhten Infektionsrisiko.
Zur Behandlung werden in erster Linie kortisonhaltige Nasensprays oder -tabletten eingesetzt, um die Polypen zu verkleinern und die Schleimhautentzündung zu reduzieren. Bei großen Nasenpolypen oder stark ausgeprägten Beschwerden kann eine operative Entfernung notwendig sein.
Allergische Rhinitis
Eine allergische Rhinitis entsteht durch eine Überreaktion des Immunsystems auf bestimmte Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder Tierhaare. Diese Reaktion führt zu einer anhaltenden Schwellung der Nasenschleimhaut und einer vermehrten Schleimproduktion, wodurch die Nasenatmung erschwert wird.
Obwohl abschwellende Nasensprays kurzfristig Linderung verschaffen können, bekämpfen sie nicht die eigentliche Ursache der Beschwerden. Eine nachhaltige Behandlung umfasst daher den Einsatz antiallergischer Nasensprays mit Antihistaminika oder Kortison, das gezielte Meiden der Allergieauslöser sowie gegebenenfalls eine Hyposensibilisierung, um die Überempfindlichkeit des Immunsystems langfristig zu reduzieren.
Septumdeviation
Eine Nasenscheidewandverkrümmung entsteht, wenn die Nasenscheidewand nicht gerade verläuft, sondern gebogen ist. Dadurch werden die Nasengänge unterschiedlich eng, was die Nasenatmung dauerhaft beeinträchtigen kann.
Da die Ursache anatomisch bedingt ist, zeigen herkömmliche Nasensprays nur eine begrenzte Wirkung und können die Verengung nicht beheben. In leichten Fällen helfen befeuchtende Nasensprays oder Nasenspülungen, um die Schleimhäute geschmeidig zu halten. Bei ausgeprägten Beschwerden kann jedoch eine operative Begradigung der Nasenscheidewand (Septumplastik) notwendig sein.
Nasenmuschelhyperplasie
Eine Nasenmuschelvergrößerung entsteht, wenn sich die Nasenmuscheln – kleine knöcherne Strukturen in der Nase, die mit Schleimhaut überzogen sind – an Volumen zunehmen und dadurch die Nasenatmung erschwerden. Dies kann durch chronische Entzündungen, Allergien oder eine langfristige Anwendung abschwellender Nasensprays verursacht werden. Da die Schwellung mechanisch die Nasengänge verengt, helfen herkömmliche Nasensprays oft nur unzureichend.
Als Behandlung kommen Kortisonsprays oder spezielle Verfahren wie die Verkleinerung der Nasenmuscheln (Laserconchotomie) infrage.
Septumperforation
Bei diesem Befund besteht ein Loch in der Nasenscheidewand, das verschiedene Ursachen haben kann – darunter Verletzungen, chronische Entzündungen, übermäßigen Gebrauch von Nasensprays oder den Konsum bestimmter Substanzen. Je nach Größe der Perforation kann es zu Symptomen wie einer behinderten Nasenatmung, Krustenbildung, häufigem Nasenbluten oder einem pfeifenden Atemgeräusch kommen.
Da herkömmliche Nasensprays die Beschwerden nicht nachhaltig lindern können, besteht die Behandlung zunächst in der Befeuchtung der Nasenschleimhaut mit pflegenden Nasensprays oder Salben. Bei ausgeprägten Beschwerden kann eine operative Rekonstruktion der Nasenscheidewand erforderlich sein.
Wenn das Nasenspray nicht wirkt: Diagnostik und Behandlung in unserer HNO-Praxisklinik in Frankfurt
Bleibt die Nase trotz Nasenspray verstopft, kann eine tieferliegende Ursache dahinterstecken. In unserer HNO-Praxisklinik in Frankfurt diagnostizieren wir mögliche Auslöser und ermitteln die beste Therapie für Ihren individuellen Fall.
Dank unserer umfassenden Ausstattung können wir sowohl detaillierte Untersuchungen als auch operative Behandlungen direkt in unserer Praxisklinik durchführen, sodass alle Schritte der Therapie in einer Hand bleiben.
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HNO Frankfurt: Dr. med. Thomas Fischer & Dr. med. Albrecht Linke
Ihre Fachärzte für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, die Sie in sämtlichen Fragen der HNO-Heilkunde, der funktionell-plastischen Chirurgie sowie der ästhetischen Behandlung von Veränderungen der Gesichtshaut professionell und individuell beraten, untersuchen und behandeln.
Unsere News-Beiträge werden nach bestem Wissen und Gewissen für Sie erstellt und dienen der allgemeinen Weiterbildung. Sie ersetzen auf keinen Fall eine ärztliche Beratung, Diagnose und Behandlung und sollen weder zur Selbstdiagnose noch zur Selbstbehandlung auffordern. Bitte wenden Sie sich bei gesundheitlichen Beschwerden immer direkt an Ihre HNO Fachärzte in Frankfurt!
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