In der heutigen Zeit sitzen viele Menschen am Computer und bewegen sich zu wenig. Daraus resultieren Verspannungen im Bereich des Nackens, der Halswirbelsäule und des Rückens. Auch diese Beschwerden können einen Tinnitus bedingen. Eine mögliche Ursache ist auch die craniomandibuläre Dysfunktion (CMD), eine Funktionsstörung im Zusammenspiel zwischen Kiefergelenken, Kaumuskulatur und Zähnen.
Mögliche, wenn auch seltene Auslöser für einen Tinnitus sind ein Schädel-Hirn-Trauma, ein gutartiger Tumor des Hörnervs (sog. Akustikus-Neurinom), eine Vergiftung des Innenohrs (z. B. durch Antibiotika), Multiple Sklerose oder Morbus Menière, eine seltene einseitige Erkrankung des Innenohrs mit starkem Drehschwindel.
Psychische Faktoren
Der Tinnitus kann auch eine Reaktion auf Stress sein, der z. B. durch Überlastung im Job, Konflikte in der Partnerschaft oder andere Situationen, die Druck auslösen, entsteht. Bei anhaltendem Stress schüttet der Körper vermehrt das Hormon Cortisol aus. Dieses führt zu einer schlechteren Durchblutung des Innenohrs.
Faktoren unbekannten Ursprungs
In manchen Fällen können wir beim Patienten keine eindeutigen körperlichen oder psychischen Ursachen erkennen, die den Tinnitus ausgelöst haben könnten. Liegt diese Form des Ohrgeräusches vor, kann man sie mit dem „Phantomschmerz“ vergleichen. Hierbei verspürt der Patient nach einer Amputation einer Gliedmaße genau dort Schmerzen, wo das Bein oder der Arm abgenommen wurde. Beim Tinnitus ohne erkennbare Ursache scheint eine spontane Aktivität von Hirnzellen stattzufinden, wenn die „richtigen“ Nerveninformationen nicht mehr vorhanden oder zu schwach sind.