Heuschnupfen oder Erkältung: Was habe ich?

Heuschnupfen oder Erkältung

Niesen und eine verstopfte oder ständig laufende Nase – typische Symptome, die viele Menschen vor allem im Frühjahr und Herbst plagen. Doch nicht immer ist sofort klar, ob eine Erkältung dahintersteckt oder doch ein Heuschnupfen, also eine allergische Reaktion. Die richtige Unterscheidung ist wichtig, denn nach ihr richtet sich die passende Behandlung. Während ein harmloser Infekt meist nach kurzer Zeit abklingt, können allergische Beschwerden über Wochen hinweg anhalten oder immer wiederkehren und dadurch die Lebensqualität erheblich einschränken. Doch woran lässt sich erkennen, was genau die Beschwerden auslöst? Ein genauer Blick auf die Symptome und deren Verlauf gibt Aufschluss.

Heuschnupfen vs. Erkältung: Das müssen Sie wissen

Heuschnupfen (auch: allergische Rhinitis)

Heuschnupfen ist eine Überreaktion des Immunsystems auf eigentlich harmlose Substanzen wie Pollen von Bäumen, Gräsern oder Kräutern. Sobald diese Allergene mit den Schleimhäuten in Kontakt kommen, setzt der Körper vermehrt Histamin frei – ein Botenstoff, der typische Beschwerden wie Niesen, Juckreiz, eine laufende oder verstopfte Nase sowie tränende Augen auslöst.

Die Symptome treten saisonal auf, wenn die jeweiligen Pflanzen blühen. Bei einer ganzjährigen allergischen Rhinitis können auch andere Allergene wie Hausstaubmilben oder Tierhaare die Ursache sein. Unbehandelt kann Heuschnupfen die Lebensqualität stark beeinträchtigen und in manchen Fällen zu chronischen Beschwerden oder Asthma führen.

Erkältung und Schnupfen

Eine Erkältung ist eine durch Viren verursachte Infektion der oberen Atemwege, die typischerweise mit Symptomen wie Halsschmerzen, Husten, Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen sowie manchmal auch Fieber einhergeht. Sie wird meist durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion übertragen und heilt in der Regel innerhalb von ein bis zwei Wochen von selbst aus. Eine Erkältung kann von verschiedenen Viren ausgelöst werden, so z. B. Rhinoviren oder Adenoviren.
Schnupfen (Rhinitis) ist eines der häufigsten Symptome einer Erkältung. Bei einer viralen Infektion schwillt die Nasenschleimhaut an, produziert vermehrt Sekret und kann sowohl eine verstopfte Nase als auch Nasenausfluss verursachen. Dieser ist anfangs meist klar und wird im Verlauf der Erkältung oft dickflüssiger.

Heuschnupfen oder Erkältung: Woran Sie merken, was Sie haben

Da sich Heuschnupfen und eine Erkältung in ihren Symptomen ähneln, kann die Unterscheidung manchmal schwierig sein. Einige Merkmale helfen jedoch dabei, herauszufinden, was hinter den Beschwerden steckt:

Art und Dauer der Symptome
  • Heuschnupfen
    Die Beschwerden treten plötzlich auf und bleiben so lange bestehen, wie der Kontakt mit Allergenen besteht – oft über Wochen oder Monate hinweg.
  • Erkältung
    Die Symptome entwickeln sich meist schrittweise und klingen nach etwa ein bis zwei Woche wieder ab.
Nasensekret und Niesen
  • Heuschnupfen
    Die Nase läuft meist mit einem klaren, wässrigen Sekret. Häufig treten heftige Niesanfälle auf.
  • Erkältung
    Das Nasensekret ist anfangs klar, wird aber im Verlauf der Erkrankung oft dickflüssiger und gelblich oder grünlich. Ein Niesreiz tritt bei einer Erkältung v. a. in der Anfangsphase auf und ist eine natürliche Reaktion des Körpers, um Krankheitserreger aus den Atemwegen zu entfernen.
Begleitende Beschwerden
  • Heuschnupfen
    Typisch sind starker Juckreiz in der Nase, an den Augen und manchmal auch im Rachen. Tränende, gerötete Augen sind häufig. Fieber tritt nicht auf.
  • Erkältung
    Oft sind Halsschmerzen, Husten und manchmal Fieber vorhanden. Juckreiz ist dagegen untypisch.
Einfluss der Umgebung
  • Heuschnupfen
    Die Symptome verstärken sich bei Kontakt mit Pollen, etwa im Freien oder bei geöffnetem Fenster. In Innenräumen oder bei Regen bessern sich die Beschwerden meistens.
  • Erkältung
    Unabhängig von der Umgebung bleiben die Symptome gleich.
Reaktion auf Antiallergika
  • Heuschnupfen
    Antihistaminika lindern die Beschwerden meist schnell.
  • Erkältung
    Medikamente gegen Allergien zeigen keine Wirkung.

Heuschnupfen oder Erkältung: Ein Allergietest kann Klarheit schaffen

Wenn Sie sich unsicher sind oder über einen längeren Zeitraum unter Beschwerden leiden, sollten Sie auf jeden Fall ärztlichen Rat einholen. Ein Allergietest hilft bei der Diagnose und bei der Einleitung der passenden Behandlung.

In unserer HNO-Praxisklinik Goethe10 in Frankfurt erfolgt die Allergiediagnostik durch eine Kombination aus ausführlicher Anamnese, körperlicher Untersuchung und spezifischen Tests, um die auslösenden Allergene zu identifizieren.

Anamnese und Untersuchung

Zunächst erheben wir Ihre Krankengeschichte, um mögliche allergische Auslöser und Symptome zu erkennen. Anschließend erfolgt eine Untersuchung der Schleimhäute, um Hinweise auf allergische Reaktionen festzustellen.

Hauttests

Bei Allergien des Soforttyps sind Hauttests das bevorzugte Diagnosemittel. Der gängigste Test ist der Pricktest, den wir auf der Innenseite Ihres Unterarms durchführen. Dabei bringen wir standardisierte Allergenextrakte in Tropfenform auf Ihre Haut auf und stechen diese mit einer feinen Lanzette leicht ein. Nach 20 Minuten beurteilen wir evtl. entstandene Hautrötungen und Quaddeln im Vergleich zu Kontrolllösungen. Zusätzlich können Intrakutantests, Scratch- und Reibetests zum Einsatz kommen, insbesondere wenn nicht standardisierte Allergene getestet werden sollen.

Blutuntersuchungen

Ergänzend zur Hauttestung können wir auch Blutuntersuchungen durchführen, die spezifische IgE-Antikörper gegen bestimmte Allergene nachweisen. Diese Tests sind besonders sinnvoll, wenn Hauttests nicht möglich sind oder zusätzliche Bestätigungen benötigt werden.

Die Ergebnisse aller Tests bewerten wir im Kontext der Anamnese, um eine präzise Diagnose zu gewährleisten und einen individuellen Behandlungsplan zu erstellen.

Heuschnupfen diagnostiziert: Und nun?

Wenn wir bei Ihnen Heuschnupfen diagnostiziert haben, stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, um die Beschwerden zu lindern und langfristige Komplikationen wie allergisches Asthma zu vermeiden. Die Therapie richtet sich nach der Schwere Ihrer Symptome und umfasst drei wesentliche Bereiche: Allergenkarenz, Medikamentengabe und Hyposensibilisierung.

Allergenkarenz: den Kontakt mit Pollen minimieren

Der beste Schutz vor Heuschnupfen ist, den Kontakt mit den auslösenden Pollen so weit wie möglich zu reduzieren.

Dazu gibt es folgende Tipps:

  • Pollenflugvorhersagen nutzen
    An Tagen mit hoher Belastung kann es besser sein, Aufenthalte im Freien einzuschränken.
  • Fenster geschlossen halten
    Besonders morgens und abends, wenn die Pollenkonzentration am höchsten ist, ist es hilfreich, Pollen mit geschlossenen Fenstern „auszusperren“.
  • Kleidung nach dem Aufenthalt im Freien wechseln
    Pollen setzen sich gerne auf Stoffen und Haaren ab. Umziehen und abends duschen hilft, Beschwerden zu reduzieren.
  • Regelmäßige Nasenduschen
    Mit Kochsalzlösung lassen sich Pollen von den Schleimhäuten entfernen.
  • Luftreiniger mit HEPA-Filter
    Sie sind dazu da, die Pollenbelastung in den Innenräumen zu reduzieren.

Medikamente: Symptome gezielt lindern

Verschiedene Medikamente können Heuschnupfen-Symptome schnell und effektiv abschwächen:

  • Antihistaminika
    Beispielsweise Cetirizin oder Loratadin blockieren die Histaminwirkung und lindern Juckreiz, Niesen sowie eine laufende Nase.
  • Kortisonhaltige Nasensprays
    Mometason, Fluticason o. Ä. wirken entzündungshemmend und helfen besonders bei einer verstopften Nase.
  • Augentropfen mit Antihistaminika
    Sie reduzieren Juckreiz und Rötungen bei allergisch bedingten Augenbeschwerden.
  • Mastzellstabilisatoren
    Cromoglicinsäure hilft z. B. vorbeugend, indem sie die Freisetzung von Histamin verhindert.
  • Bei starken Beschwerden oder allergischem Asthma können weitere Medikamente erforderlich sein.

Hyposensibilisierung: Die Allergie langfristig bekämpfen

Die spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) ist die einzige Behandlung, die direkt an der Ursache der Allergie ansetzt. Dabei wird Ihr Immunsystem schrittweise an das Allergen gewöhnt, sodass die allergische Reaktion nachlässt. Diese Therapie kann über Spritzen (SCIT) oder Tabletten/Tropfen (SLIT) erfolgen und dauert in der Regel mehrere Jahre.

Heuschnupfen behandeln: Beschwerdefrei durch die Allergiesaison mit Ihrer HNO-Praxisklinik in Frankfurt

Jeder Heuschnupfen ist individuell – deshalb lohnt es sich, gemeinsam mit uns die optimale Behandlungsstrategie zu finden. Mit der richtigen Therapie kann die Allergiesaison für Sie deutlich angenehmer verlaufen.

Kontaktieren Sie uns gerne, um einen Termin für die Diagnostik und Beratung zu vereinbaren!

Haben Sie Fragen zu diesem Thema oder möchten einen Beratungstermin vereinbaren?

HNO Frankfurt: Dr. med. Thomas Fischer & Dr. med. Albrecht Linke

Ihre Fachärzte für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, die Sie in sämtlichen Fragen der HNO-Heilkunde, der funktionell-plastischen Chirurgie sowie der ästhetischen Behandlung von Veränderungen der Gesichtshaut professionell und individuell beraten, untersuchen und behandeln.

Unsere News-Beiträge werden nach bestem Wissen und Gewissen für Sie erstellt und dienen der allgemeinen Weiterbildung. Sie ersetzen auf keinen Fall eine ärztliche Beratung, Diagnose und Behandlung und sollen weder zur Selbstdiagnose noch zur Selbstbehandlung auffordern. Bitte wenden Sie sich bei gesundheitlichen Beschwerden immer direkt an Ihre HNO Fachärzte in Frankfurt!

© “Closeup on ill elegant woman wiping nose with napkin” by Alliance, stock.adobe.com



HNO Frankfurt | Dr. Thomas Fischer
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