11 Apr. Tumore in der Nase: Welche gibt es?

Verstopfte Nase, anhaltendes Nasenbluten oder eine veränderte Atmung – hinter diesen Symptomen steckt meist eine vergleichsweise harmlose Ursache. Manchmal können aber auch gut- oder bösartige Tumore der Grund sein. In diesen Fällen ist eine frühzeitige Diagnose entscheidend für den weiteren Verlauf. Im Folgenden geben wir Ihnen grundlegende Informationen zu verschiedenen Formen von Tumoren in der Nase, ihrer Entstehung und den Behandlungsmöglichkeiten. Zudem zeigen wir Ihnen, wie wichtig die HNO-Krebsvorsorge ist.
Tumor in der Nase: Was bedeutet das?
In diesem Fall hat sich in einer der verschiedenen Nasenstrukturen eine Gewebeveränderung gebildet. Dieser Tumor kann entweder gutartig (benigne) oder bösartig (maligne) sein. Nicht jeder Tumor ist also automatisch Krebs – dennoch sollte jede unklare Wucherung stets medizinisch abgeklärt werden.
Typische Symptome bei Tumoren in der Nase
Gewebeveränderungen in der Nase verursachen häufig zunächst unspezifische Symptome, die harmloseren Erkrankungen wie einem Schnupfen oder einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung ähneln können.
Je nach Lage, Größe und Art des Tumors können verschiedene Beschwerden auftreten:
- Einseitige Nasenatmungsbehinderung
Sie sollten es ärztlich abklären lassen, wenn die Verstopfung nur auf einer Seite besteht und über längere Zeit anhält. - Wiederkehrendes oder anhaltendes Nasenbluten
Ein weiteres Symptom, das auf einen Tumor hindeuten kann: Nasenbluten. Es tritt in diesem Fall häufig spontan – also ohne erkennbare Ursache – und meist ebenfalls nur einseitig auf. - Sekretabfluss mit Beimengung von Blut
Das austretende Nasensekret sieht ungewöhnlich aus und/oder riecht unangenehm. - Druck- oder Schmerzgefühl im Gesicht
Die Beschwerden treten besonders im Bereich der Wangen, der Stirn oder hinter den Augen auf. - Kopfschmerzen
Vor allem bei Tumoren, die auf umliegende Strukturen drücken, kommt es häufig zu Kopfschmerzen. - Verminderter Geruchssinn
Wenn der Tumor das Riechzentrum oder die Geruchsnerven beeinträchtigt, verändert sich oft die Fähigkeit, Düfte wahrzunehmen. - Schwellungen im Gesicht oder an der Nase
Sichtbare oder tastbare Veränderungen sind weitere Indizien dafür, dass Sie sich untersuchen lassen sollten. - Sehstörungen oder Doppelbilder
Sie sind bei Ausbreitung in Richtung Augenhöhle möglich. - Taubheitsgefühl oder Kribbeln im Gesicht
Gefühlsstörungen sind ein Hinweis auf eine Nervenbeteiligung. - Lymphknotenschwellung im Halsbereich
Sie sind bei bösartigen Tumoren ein Hinweis auf mögliche Metastasen.
Die Symptome können je nach Tumorart und -ausdehnung sehr unterschiedlich ausfallen. Da viele dieser Beschwerden auch bei gutartigen Erkrankungen auftreten können, sollte eine genaue Abklärung in unserer HNO-Praxisklinik in Frankfurt erfolgen.
Tumore in der Nase: Gutartige Tumore
Inverspapillom (Schneider’sches Papillom)
Das invertierte Papillom zählt zu den häufigsten gutartigen Tumoren in der Nasenhöhle. Es entsteht aus der Schleimhaut des Naseninneren und zeichnet sich durch ein charakteristisches Wachstumsmuster aus: Anders als viele andere Schleimhautveränderungen wächst es nicht nach außen, sondern dringt in das umliegende Gewebe ein.
Obwohl es sich um eine gutartige Neubildung handelt, kann das invertierte Papillom lokal zerstörend wirken und die umliegenden Strukturen beeinträchtigen. Aufgrund seines potenziellen Rückfallrisikos und der Möglichkeit einer bösartigen Entartung ist eine vollständige operative Entfernung notwendig.
Osteom
Hierbei handelt es sich um einen gutartigen Tumor, der aus Knochengewebe besteht und häufig in der Stirnhöhle auftritt. In vielen Fällen bleibt er lange unbemerkt, da er keine Beschwerden verursacht und oft nur zufällig im Rahmen einer Röntgen- oder CT-Untersuchung entdeckt wird.
Solange keine Symptome wie Kopfschmerzen, Druckgefühl oder eine eingeschränkte Nasenatmung auftreten, ist in der Regel keine Behandlung erforderlich. Erst wenn das Osteom durch seine Lage oder Größe Probleme verursacht, kann eine operative Entfernung sinnvoll sein.
Angiofibrom (v. a. juveniles Nasenangiofibrom)
Das juvenile Nasenangiofibrom ist ein seltener, gutartiger, aber sehr stark durchbluteter Tumor, der fast ausschließlich bei männlichen Jugendlichen auftritt. Durch seine Lage im Nasenrachenraum kann er zu wiederkehrendem, mitunter starkem Nasenbluten sowie einer einseitigen Verstopfung der Nase führen.
Aufgrund seiner ausgeprägten Gefäßversorgung besteht bei einem Eingriff ein erhöhtes Blutungsrisiko, weshalb die operative Entfernung besonders sorgfältig geplant und durchgeführt werden muss.
Fibrom, Hämangiom oder Neurofibrom
Sie gehören zu den selteneren gutartigen Tumoren in der Nasenregion und unterscheiden sich je nach Ursprung des Gewebes: Während Fibrome aus Bindegewebe entstehen, entwickeln sich Hämangiome aus Blutgefäßen und Neurofibrome aus Nervengewebe.
Trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft sind sie in der Regel langsam wachsend und verursachen zunächst kaum Beschwerden. Je nach Größe und Lage können jedoch Symptome wie Nasenverstopfung, Druckgefühl oder Blutungen auftreten. In solchen Fällen kann eine gezielte operative Entfernung sinnvoll sein.
Tumore in der Nase: Bösartige Tumore
Plattenepithelkarzinom
Dies ist der am häufigsten vorkommende bösartige Tumor in der Nasenhöhle. Das Plattenepithelkarzinom entsteht aus den Zellen der Schleimhaut und neigt dazu, in umliegendes Gewebe einzuwachsen.
Durch sein oft unauffälliges Anfangsstadium bleibt es mitunter lange unentdeckt. Mit fortschreitendem Wachstum kann das Karzinom jedoch die normale Nasenfunktion beeinträchtigen und benachbarte Strukturen wie Nasennebenhöhlen, Knochen oder sogar den Augenbereich mit einbeziehen.
Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung sind entscheidend, um die Ausbreitung zu begrenzen und die Heilungschancen zu verbessern.
Adenokarzinom
Das Adenokarzinom der Nasenhöhle ist ein bösartiger Tumor, der aus Drüsengewebe hervorgeht und besonders mit bestimmten beruflichen Risikofaktoren in Verbindung steht. Vor allem Personen, die über viele Jahre hinweg regelmäßig feinem Hartholzstaub – etwa in der Möbel- oder Parkettherstellung – ausgesetzt sind, haben ein erhöhtes Erkrankungsrisiko.
Der Tumor entwickelt sich schleichend und bleibt oft lange unbemerkt. Daher ist es für gefährdete Berufsgruppen besonders wichtig, regelmäßig die HNO-Krebsvorsorge wahrzunehmen und zusätzlich auf anhaltende oder ungewöhnliche Beschwerden im Nasenbereich zu achten.
Malignes Melanom
Das maligne Melanom zählt zu den seltensten, aber zugleich aggressivsten Tumoren in der Nasenhöhle. Es entsteht aus pigmentbildenden Zellen der Nasenschleimhaut und kann schon in frühen Stadien schnell wachsen und streuen.
Aufgrund seiner unauffälligen Lage wird es häufig erst spät erkannt, was die Behandlung erschwert. Eine frühzeitige Diagnostik ist daher entscheidend, um die Ausbreitung zu verhindern und die Prognose zu verbessern.
Olfaktoriusneuroblastom
Es wird auch als Esthesioneuroblastom bezeichnet. Dabei handelt es sich um einen seltenen Tumor, der aus den Riechzellen im oberen Nasenbereich hervorgeht. Er besitzt das Potenzial, sowohl lokal aggressiv zu wachsen als auch in umliegende Strukturen oder entferntere Regionen zu streuen.
Aufgrund seiner Nähe zu wichtigen anatomischen Bereichen wie den Augen und dem Gehirn erfordert dieser Tumor eine besonders sorgfältige Diagnostik und eine individuell abgestimmte Therapie.
Lymphome
Hierbei handelt es sich um bösartige Erkrankungen des lymphatischen Systems, die in erster Linie mit dem Blut- und Immunsystem in Verbindung gebracht werden. In seltenen Fällen können sie sich jedoch auch im Bereich der Nasenhöhle oder des Nasenrachens manifestieren. Dort treten Lymphome oft im Rahmen einer bereits bestehenden systemischen Erkrankung auf.
Je nach Ausprägung können Symptome wie eine Nasenatmungsbehinderung, Schwellungen oder Nasenbluten auftreten. Da Lymphome meist Teil einer übergeordneten Krankheitsentwicklung sind, ist eine umfassende internistische und onkologische Abklärung entscheidend für die richtige Therapie.
Tumore in der Nase: An welchen Stellen können Sie sich bilden?
In der Nase können Tumore an folgenden Stellen entstehen:
Nasenhöhle (Cavitas nasi)
- Seitliche Nasenwand
Sie ist ein häufiger Sitz für gutartige Tumoren wie das invertierte Papillom. - Nasenseptum (Nasenscheidewand)
Hier können z. B. Melanome oder Plattenepithelkarzinome entstehen. - Nasenvorhof
Dieser Übergangsbereich zwischen der äußeren Nase und der Nasenhöhle ist ebenfalls anfällig für Tumore.
Nasennebenhöhlen (Sinus paranasales)
- Kieferhöhle (Sinus maxillaris)
Eine der häufigsten Nebenhöhlen für die Entstehung von Tumoren, insbesondere von Plattenepithel- oder Adenokarzinomen. - Stirnhöhle (Sinus frontalis)
An dieser Stelle ist ein Tumor seltener. Die Stirnhöhle kann aber z. B. von Osteomen betroffen sein. - Siebbein (Sinus ethmoidalis)
Olfaktoriusneuroblastome entstehen häufig in der Nähe der Riechzellen im Bereich des oberen Siebbeins. - Keilbeinhöhle (Sinus sphenoidalis)
Hierbei handelt es sich um die tiefliegende Nebenhöhle. Tumore sind in diesem Bereich oft erst spät symptomatisch.
Nasenrachen (Nasopharynx)
- An diesem Übergangsbereich zur Rachenwand können typischerweise Lymphome oder das juvenile Nasenangiofibrom entstehen.
Tumore in der Nase können lokal begrenzt sein oder in umliegende Strukturen wie die Augenhöhle, den Schädelboden oder den Mundraum einwachsen.
HNO Krebsvorsorge Frankfurt: Prävention ist wichtig, um mögliche Tumore in der Nase zu erkennen und rechtzeitig zu behandeln
Die Früherkennung von Tumoren in der Nase spielt eine entscheidende Rolle für eine erfolgreiche Behandlung und Heilung. Viele dieser Gewebswucherungen verursachen zunächst unspezifische Symptome oder bleiben lange unbemerkt, was die Diagnose verzögern kann. Regelmäßige HNO-Krebsvorsorgeuntersuchungen in unserer Praxisklinik in Frankfurt ermöglichen es, solche Veränderungen frühzeitig zu identifizieren und entsprechende therapeutische Maßnahmen einzuleiten.
Wir führen in diesem Rahmen umfassende Untersuchungen durch, um mögliche Gewebsveränderungen frühzeitig zu erkennen. Hierbei kommen z. B. spezielle Endoskope zum Einsatz, die eine detaillierte Betrachtung der Nasenhöhle und angrenzender Strukturen ermöglichen. Zusätzlich führen wir stets eine Ultraschalldiagnostik u. a. der Halsweichteile durch, um beispielsweise Lymphknotenveränderungen festzustellen. Bei Bedarf leiten wir weitere diagnostische Schritte ein.
Ein zusätzlicher Schwerpunkt der Vorsorgeuntersuchung liegt auf der Beratung zu individuellen Risikofaktoren und präventiven Maßnahmen. So können wir Sie gezielt über Lebensstiländerungen informieren, die das Risiko für HNO-Tumoren reduzieren können.
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HNO Frankfurt: Dr. med. Thomas Fischer & Dr. med. Albrecht Linke
Ihre Fachärzte für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, die Sie in sämtlichen Fragen der HNO-Heilkunde, der funktionell-plastischen Chirurgie sowie der ästhetischen Behandlung von Veränderungen der Gesichtshaut professionell und individuell beraten, untersuchen und behandeln.
Unsere News-Beiträge werden nach bestem Wissen und Gewissen für Sie erstellt und dienen der allgemeinen Weiterbildung. Sie ersetzen auf keinen Fall eine ärztliche Beratung, Diagnose und Behandlung und sollen weder zur Selbstdiagnose noch zur Selbstbehandlung auffordern. Bitte wenden Sie sich bei gesundheitlichen Beschwerden immer direkt an Ihre HNO Fachärzte in Frankfurt!
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