Trotz kontroverser Diskussionen hat sich in Studien herausgestellt, dass eine Infusionsbehandlung mit antientzündlichen Substanzen (Cortison) zur Wiederherstellung der Mikrozirkulation im Innenohr das Mittel der Wahl ist. Wir bieten diese Infusionstherapie (Tinnitustherapie) ambulant und in wenigen indizierten Fällen auch stationär an.
Als wirksame Begleitmedikation hat sich die orale Gabe von antioxydativen Substanzen, insbesondere Q10, herausgestellt (siehe Orthomolekulare Medizin). Ziel ist es hierbei Substanzen aus dem Blut zu entfernen, die an einer Verschlechterung der Mikrozirkulation beteiligt sind wie LDL-Cholesterin und Fibrinogen. Sollten diese Werte bei der Labordiagnostik erhöht sein, kann diese Therapie gute Erfolge zeigen.
Die Behandlung wird ambulant in unserer HNO Praxisklinik in Frankfurt durchgeführt. Das Blut wird über ein Schlauchsystem außerhalb des Körpers mit Hilfe spezieller Filter von den oben genannten Substanzen befreit. Die gleichzeitige Gabe von Heparin verhindert hierbei eine Gerinnung.
Sollten trotz aller sofort ergriffenen Maßnahmen dauerhafte Beeinträchtigungen im Sinne einer Hörminderung und/oder eines Ohrgeräusches verbleiben, stehen wir Ihnen selbstverständlich für weitere Beratungen zur Verfügung. Ggf. kann zur Gewöhnung an einen chronischen Tinnitus die Anwendung der Tinnitus-Retraining-Therapie (TRT) sinnvoll sein.
Darüber hinaus beraten wir Sie gerne über Entspannungs- und Wellness- sowie Schmerz- und Sporttherapie.
Ein Hörsturz tritt ganz plötzlich auf: Der Patient hört innerhalb kürzester Zeit auf einem, seltener auf beiden Ohren gleichzeitig, schlechter oder fast gar nicht mehr. Viele Betroffene nehmen Geräusche nur entfernt und dumpf wahr, als wenn plötzlich die Lautstärke stark herunter gedreht worden wäre – oder ein dickes Stücke Watte bzw. ein Fremdkörper in ihrem Ohr stecken würde. Häufig wird der Zustand begleitet von Druck auf dem Ohr, von Schwindel, leichter Benommenheit und Ohrgeräuschen (Brummen, Pfeifen oder Summen). In der Regel verursacht der Hörsturz keine Schmerzen.
Ist der Patient gesund, so gelangt der Schall durch den Gehörgang zum Mittelohr. Die Signale werden dann über das Trommelfell und die Gehörknöchelchen an das Innenohr weitergeleitet, wo sie in elektrischen Nervensignale umgewandelt und zum Gehirn geschickt werden.
Bei einem Hörsturz gelangt der Schall ganz normal zum Innenohr, seine Weiterleitung bzw. die Informationsübermittlung ist jedoch plötzlich gestört. Das hat zur Folge, dass die Sinneseindrücke nicht mehr korrekt weiterverarbeitet werden können. Es kommt zu einer Störung des Schallempfindens.
Vermutlich liegt die Ursache in einer Durchblutungsstörung des Innenohrs. Um optimal funktionieren zu können, müssen die feinen Hör-Sinneszellen – wie alle anderen Organe auch – ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen aus dem Blut versorgt werden. Sind die Blutgefäße verengt und gerät der Blutnachschub ins Stocken, so fehlt den Zellen die „Nahrung“. Sie nehmen die Reize nicht mehr korrekt auf. Auf diese Weise kann es zu leichten Hörstörungen bis hin zu einem kompletten Hörverlust kommen.
Man spricht bei einem Hörsturz umgangssprachlich auch von einem Ohrinfarkt oder einem Kollaps des Gehörs.
Wenn das Gehör plötzlich nicht mehr wie gewohnt funktioniert, muss nicht zwangsläufig ein Hörsturz die Ursache darstellen. Beispielsweise auch eine Infektion (z. B. Mittelohrentzündung) oder ein Pfropf aus Ohrenschmalz können ähnliche Symptome hervorrufen. Weiterhin kann ein kurzfristiger Hörverlust durch starken Lärm wie einen Knall oder eine Explosion bedingt sein. Durch Untersuchungen finden wir den Grund für Ihre Hörminderung heraus.
Bitte verfallen Sie nicht in Panik und bleiben Sie ruhig, wenn Sie die oben genannten Symptome verspüren und den Verdacht haben, einen Hörsturz zu erleiden bzw. erlitten zu haben. Der Stress, den Sie sich machen, kann das Krankheitsbild verstärken.
Ein Hörsturz gilt nicht als absoluter Notfall. Bei mehr als der Hälfte aller Betroffenen klingen die Beschwerden innerhalb von 24 Stunden ganz von allein ab. Je geringer der Hörverlust dabei ist, desto besser ist die Chance für eine spontane Heilung. Sollten Sie nach ein bis zwei Tagen noch immer unter einem eingeschränkten Gehör leiden, so sollten Sie dies auf jeden Fall bei uns untersuchen lassen.
Anders sieht es aus, wenn Sie plötzlich taub sind – dann gilt der Hörsturz als Notfall.
Im Falle eines Falles gehen wir mit speziellen Untersuchungen der Sache auf dem Grund und besprechen mit Ihnen zusammen, wie es weitergeht.
Ein Hörsturz ist zwar unangenehm und gibt Patienten Grund zur Beunruhigung, lebensbedrohlich ist er jedoch nicht.
Einer neuen Langzeit-Studie von Wissenschaftlern aus Südkorea zufolge kann ein Hörsturz, der durch Durchblutungsstörungen des Innenohrs verursacht wurde, das Risiko für einen späteren Schlaganfall erhöhen. Auf das Risiko für einen Herzinfarkt hatte ein Hörsturz laut des HNO-Forscher-Teams keinen auffälligen Einfluss. Die Spezialisten raten – gerade bei Risikopatienten – die Hirndurchblutung nach einem Hörsturz regelmäßig überwachen zu lassen.
Wird ein Hörsturz bei einem Patienten nicht rechtzeitig entdeckt und bestenfalls innerhalb von 72 Stunden behandelt, besteht die Gefahr, dass das Hörvermögen nicht vollständig zurückkehrt oder sogar ganz verloren geht. In manchen Fällen bleibt bei Patienten auch ein Tinnitus zurück.
Machen Sie sich nicht zu viele Sorgen: Ein Hörsturz kann behandelt werden. Uns stehen dabei verschiedene Möglichkeiten der Therapie zur Verfügung.
Sicherlich haben Sie es schon mal erlebt: Im Ohr pfeift, summt oder zischt es für einige Sekunden oder Minuten – danach ist das Geräusch wieder weg. Dies ist vollkommen normal. Sind die Ohrgeräusche jedoch dauerhaft vorhanden oder treten immer wieder über einen längeren Zeitraum hinweg auf, sprechen wir von einem Tinnitus. Die Geräusche, die wahrgenommen werden, werden nicht durch die Umwelt ausgelöst, sondern entstehen im Körper des Patienten selbst.
Körperliche Faktoren
Die Ursachen für einen Tinnitus können in körperlichen Grunderkrankungen stecken: beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Arteriosklerose, Herzrhythmusstörungen oder ein zu hoher Blutdruck oder die Stoffwechselerkrankung Diabetes können zu einer gestörten Durchblutung des Ohrs führen.
Außerdem können Entzündungen im Körper, Autoimmunerkrankungen oder Erkrankungen der Ohren die normalen Abläufe im Körper beeinträchtigen, so dass ein Tinnitus entsteht. Häufige Ursachen sind zudem der Zustand nach einem Hörsturz, ein Knall- und Explosionstrauma, Verletzungen des Trommelfells oder ein Ohrenschmalz-Pfropf.
In der heutigen Zeit sitzen viele Menschen am Computer und bewegen sich zu wenig. Daraus resultieren Verspannungen im Bereich des Nackens, der Halswirbelsäule und des Rückens. Auch diese Beschwerden können einen Tinnitus bedingen. Eine mögliche Ursache ist auch die craniomandibuläre Dysfunktion (CMD), eine Funktionsstörung im Zusammenspiel zwischen Kiefergelenken, Kaumuskulatur und Zähnen.
Mögliche, wenn auch seltene Auslöser für einen Tinnitus sind ein Schädel-Hirn-Trauma, ein gutartiger Tumor des Hörnervs (sog. Akustikus-Neurinom), eine Vergiftung des Innenohrs (z. B. durch Antibiotika), Multiple Sklerose oder Morbus Menière, eine seltene einseitige Erkrankung des Innenohrs mit starkem Drehschwindel.
Psychische Faktoren
Der Tinnitus kann auch eine Reaktion auf Stress sein, der z. B. durch Überlastung im Job, Konflikte in der Partnerschaft oder andere Situationen, die Druck auslösen, entsteht. Bei anhaltendem Stress schüttet der Körper vermehrt das Hormon Cortisol aus. Dieses führt zu einer schlechteren Durchblutung des Innenohrs.
Faktoren unbekannten Ursprungs
In manchen Fällen können wir beim Patienten keine eindeutigen körperlichen oder psychischen Ursachen erkennen, die den Tinnitus ausgelöst haben könnten. Liegt diese Form des Ohrgeräusches vor, kann man sie mit dem „Phantomschmerz“ vergleichen. Hierbei verspürt der Patient nach einer Amputation einer Gliedmaße genau dort Schmerzen, wo das Bein oder der Arm abgenommen wurde. Beim Tinnitus ohne erkennbare Ursache scheint eine spontane Aktivität von Hirnzellen stattzufinden, wenn die „richtigen“ Nerveninformationen nicht mehr vorhanden oder zu schwach sind.
Ohrgeräusche lassen sich in verschiedene Gruppen einteilen:
Beim Tinnitus wie beim Hörsturz gilt: Bleiben Sie ruhig, wenn sich ihr Gehör plötzlich verändert und Geräusche auftreten.
Ein Tinnitus stellt keinen medizinischen Notfall dar. In etwa der Hälfte aller Fälle normalisiert sich das Gehör von selbst nach einigen Minuten, Stunden oder ein bis zwei Tagen.
Sollte das Klingeln, Summen oder Brummen über diesen Zeitraum hinaus bestehen bleiben, so sollten Sie zur Abklärung zu uns in die Praxis kommen.
Auch, wenn sich die Krankheitsbilder in einigen Aspekten ähneln und überschneiden, so ist ein Tinnitus nicht dasselbe wie ein Hörsturz.
Bei einem Hörsturz ist die Hörleistung des Patienten herabgesetzt: Er hört schlechter, leiser verwaschener, in manchen Fällen sogar (fast) gar nichts mehr. Ein Tinnitus hingegen ist ein Ohrgeräusch, das sich in Klingeln, Pfeifen, Brummen oder Summen äußert. Die Hörleistung des Patienten ist in der Regel nicht beeinträchtigt.
Ein Tinnitus kann jedoch ein Symptom sein, das bei einem Hörsturz oder infolge eines Hörsturzes auftritt.
Sie sollten sich bewusst sein: Tinnitus ist keine Krankheit, sondern ein Symptom. Die Ohrgeräusche an sich verursachen keinen Hörverlust und führen damit auch nicht zur Taubheit. Allerdings kann ein Hörverlust einen Tinnitus bedingen.
Beides ist möglich – sowohl Ohrgeräusche auf einem Ohr als auch auf beiden Ohren. Viele Patienten haben das Gefühl, als würde das Pfeifen direkt aus dem Kopf kommen. Dieses Phänomen hat seine Ursache darin, dass sich der Tinnitus nicht im Ohr selbst bildet, sondern ein Geräusch bzw. Phantomgeräusch ist, welches im Gehirn entsteht.